Donnerstag, 29. Juli 2010

Bangalore, Indien - eine andere Welt

Freitagabend direkt nach der Arbeit ging es für uns wie immer ab zum Flughafen und auf nach Bangalore. Vier Stunden nach dem Start landeten wir in der drittgrößten Stadt Indiens, Bangalore, welche sich im Süden des Landes befindet und die Hauptstadt des Staates Karnataka ist. Es gibt hier viel IT-Industrie, weshalb die Stadt noch relativ wohlhabend ist, zumindest für indische Verhältnisse... Nachdem wir also um Mitternacht gelandet waren schnappten wir uns ein Taxi und fuhren in unser bereits gebuchtes Hostel, um uns noch eine Mütze voll Schlaf zu gönnen, bevor wir uns am nächsten Morgen die Stadt anschauen wollten. Am Morgen stürzten wir uns dann sofort ins Stadtleben und suchten erstmal was zu frühstücken. Nach einer Weile kamen wir an einem kleinen Laden vorbei, an welchem zahlreiche Einheimische frühstückten. Also wir auch hin und irgendwas auf der Karte bestellt, was sich gut angehört hat, ohne zu wissen was das eigentlich ist. War dann im Endeffekt ein Weizenfladen mit zwei verschiedenen Sossen zum "Tunken", alles vegetarisch natürlich, denn in Indien ist der gösste Teil der Bevölkerung Vegetarier. Da wir die einzigen Weissen weit und breit waren und wohl auch nicht allzu viele weisse Touris sich nach Bangalore verirren waren wir eine ziemliche Attraktion und wurden von allen neugierig beobachtet. Kamen uns zwischenzeitlich fast wie Hollywoodstars vor ;-) Nach dem sehr leckeren Frühstück ging es weiter in einen sehr schönen, nahegelegenen Park. Unterwegs in den Strassen der Stadt bekamen wir schon einiges von der indischen Lebensweise zu spüren und wir waren natürlich total fasziniert, denn man fuühlt sich wie in einer anderen Welt, weil alles eben ein bisschen anders ist, als man das von anderen Orten kennt, eben indisch... Durch die chaotischen, versmoggten und chronisch verstopften Strassen wanderten wir in Richtung des Stadtzentrums von Bangalore, wo wir das riesige Parlamentsgebäude des Staates Karnatake und den gegenübeliegenden obersten Gerichtshof besichtigten. Beide Gebäude waren echt imposant und die Kombination von europäischer und indischer Arckitektur sorgt fuer ein ganz besonderes Flair. Vor dem Parlamentsgebaeude wurden wir (die Hollywoodstars) von einer Gruppe jugendlicher angesprochen, die unbedingt Bilder mit den seltsamen weissen Exoten machen wollten. Also stellten wir uns natuerlich zur Verfuegung, aber nicht ohne auch ein Bild unsererseits zu schiessen. Nach dem Mittagessen, welches wie das Fruehstueck nach dem Zufallsprinzip ausgewaehlt worden war, heuerten wir eine der zahlreichen Motorrikschas an, um uns mit diesem zum groessten Tempel der Stadt, dem ISKCON, fahren zu lassen. Die Motorrikschas sind in Indien quasi legendaer. Die kleinen dreiraedrigen Flietzer bevoelkern in Scharen ganz Indien und sind eigentlich fuer zwei Fahrgaeste ausgelegt, was aber nicht heisst das man da auch mehr Leute reinbekommt, wie zum Beispiel bis zu 7 Inder (kein Witz haben wir wirklich gesehen) oder eben drei reingequetschte Europaer... Der Tempel war sehr interessant anzuschauen und vor allem die fremden Riten und Gebraeuche der Hindus, zogen uns schnell in ihrem Bann! Leider war, wie innerhalb der meisten Sehenswuerdigkeiten, das fotografieren verboten :-( Nach dem Tempel kamen wir an einem Sportplatz vorbei, wo die einheimische Jugend sich dem Kricketspiel widmete. Kricket ist in Indien, das Ein und Alles, andere Sportarten werden quasi so gut wie nicht betrieben. Wir legten also spontan einen kurzen Stop ein und schauten dem wuseligen Treiben fasziniert zu! Im Anschluss wanderten wir weiter zum Bangalore Palace, einem kleineren Nachbau des Windsor Castle, welches irgendwie so gar nicht in das Stadtbild passen wollte. Zum Abschluss des Tages schauten wir am wuseligen Busbahnhof vorbei, um uns ueber die Busseverbindungen fuer den folgenden Tag zu informieren.
Am nächsten morgen hiess es früh raus und den Bus bekommen, der um halb sieben losfuhr. Nachdem das geschafft war fuhren wir aus der Stadt raus in Richtung Mysore, welches südwestlich von Bangalore liegt. Unterwegs bekamen wir leider nur im Vorbeifahren einiges vom indischen Landleben zu sehen, was wie auch das Stadtlebend sehr faszinierend ist. Unser erster Stop war der Sommerpalast des Tipu Sultan, einem legendären ehemaligen Herrscher von Karnataka. Hier bekam man schon ein erstes Gefühl von der Pracht des alten Indien. Anschliessend ging es in eine nahe gelegene Festungsstadt, wo sich weitere sehenswerte Gebäude aus der Zeit des Tipu Sultan befinden, unter anderem Verteidigungsanlagen, Tempel, Wohngebäude etc. Daraufhin fuhren wir weiter in Richtung Innenstadt von Mysore, wo wir zunächst eine christliche Kathedrale besichtigten. Es gibt hier noch einige Christen, die während der portugisischen Kolonialzeit zum Christentum übergetreten sind. Im Anschluss war dann das Highlight des Stadt angesagt, der große Palast des Tipu Sultan von Mysore. Das Gebäude ist echt riesig und wunderschön im Indisch-Arabischen Stil gehalten. Er ist umsäumt von schönen Parkanlagen und Tempeln, die sich ebenfalls auf dem Palastgelände befinden. Bei einem Rundgang durch den Palast (mal wieder keine Fotos erlaubt) bekamen wir die herrliche Innenausstattung des Palastes zu Gesicht und liessen uns von den Impressionen in die goldenen Tage Mysores zurückversetzen. Zum Abschluss des Tages besichtigten wir einen, direkt an einem riesigen 3 km langen Staudamm gelegenen, Wassergarten. Bei Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich das Gelände in ein Lichtermeer aus unzähligen Lampen, die zusammen mit den zahlreichen Wasserfontänen einen beeindruckenden Anblich bieten. Danach gings wieder ab zurück nach Bangalore wo wir dann zu später Stunde ankamen und todmüde in unsere Betten fielen.
Unseren letzten halben Tag verbrachten wir dann nochmal in Bangalore, wo wir die verbleibenden Sehenswürdigkeiten besichtigten, wie den Bull Tempel, in welchem eine riesige Bullenstatue steht welche in mühsamer Arbtei aus einem großen Monoliten geschlagen wurde! Außderdem besichtigten wir einen weiteren Park und Tempel, einen weiteren kleineren Palast des Tipu Sultan, sowie, das Gandhi-Haus. Ein Gebäude, welches dem Nationalhelden Indiens gewidmet ist, das aber leider geschlossen war, als wir dort waren. Tja ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, Mahatma Ghandi! ;-) Im übrigen genossen wir unsere letzten Stunden auf indischem Boden bei dem ganz besonderen Flair dort, ehe wir leider schon wieder viel zu früh zurück nach Singapur mussten. Dort kamen wir dann früh um halb sieben an und dann ging's direkt wieder auf Arbeit, also hartes Programm, hat sich aber echt gelohnt!!!
Exotisches aber sehr leckeres Frühstück à la India!
Im sehr schön angelegten Lal Bagh Park!
Kurios: Spuckeimer am Wegesrand, das haben sich die Jungs natürlich nicht nehmen lassen!
 
Das ganz alltägliche Verkehrschaos in Bandalore...
Ein Hukfuhrwerk mitten in der Megastadt, typisch kurioses Indien!

Schöner Kolonialbau, der oberste Gerichtshof!
Die Hollywoodstars und ihre Groupis ;-) von der Hauptattraktion von Bangalore, dem Parlamentsgebäude!

Lecker indisches Mittagessen, Dosa Fladen mit dreierlei Tunke und dazu geröstetes und paniertes Tofu, echt lecker!

Kuschelig, drei Eropäer in einer der legendären Mororrikschas
Des riesige ISKCON-Tempel, für unseren Geschmack schon fast zu riesig...



Wie zum Geier funktioniert eigentlich Kricket? Naja egal, macht auf jeden Fall viel Spaß dem bunten Treiben auf dem Feld zuzuschauen, auf welchem mehrere Cricketspiele parallel liefen...

Der Bangalore Palace, Windsor Castle in klein...

Großes Durcheinander am örlichen Busbahnhof...

Am Sommerpalast des Tipu-Sultan!


Vor dem Tempel in der Festungsstadt, natürlich bereits Barfuß, denn Schuhe sind in den Tempeln tabu!

Leider säumen die interessanten Gebäude immer viel zu viele Souvenirstände, tja es will halt jeder ein bissle mitverdienen!

Die Kathedrale von Mysore, ein bisschen wie Kölner Dom in klein!

Vor dem super coolen Palast von Mysore, wie ein Traum aus tausend und einer Nacht!

Die Türme des Palastes zeugen von den verschiedenen Baustilen aus Indien und Arabien!

Unterwegs: Wo fängt eigentlich das eine Affenbaby an und wo hört das andere auf?
Eine, der bekanntlich heiligen Kühe, bedient sich selber an einem Kokosnussstand! 

Echt romantisch, der von unzähligen Lichtern beleuchtete Wassergarten am Riesenstaudamm!
Man wieder die Hollywoodstars, diesmal mit weiblichen Fans ;-), die übrigens wie alle Inder super nett waren!

Land der Gegensätze: bewachte Nobelkarosse neben einer der legendären Motorrikschas

 
Wer wollte schon immer mal wissen was es in Indien so beim Mac Doof gibt, man isst ja hier bekanntlich keine Kühe? Hier die Auflösung!

Die beeindruckende Statue im Bull Tempel!

Man beachte die Unterschiede bei den Eintrittspreisen zwischen Einheimischen und Ausländern

Echt cool, Straßenmarkt auf indisch!

Leider gibt es in Indien auch viele Obdachlose...

Kuh tut sich an einem Müllberg gütlich!

Zwei der größten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte ;-)

4 Kommentare:

  1. seeehr schöner trip, zum richtig neidisch werden! aber eine frage hät ich dann doch: was für fleisch is dann in den burgern???

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  2. Tja da hilft nur reinzoomen und lesen ;-)

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  3. Krasse Sache ;-) und wo geht es bei uns hin? ab in süden, man nennt es auch freiburg :-)
    Schick mal liebe grüße ins ferne asien...

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  4. Wow, ist ja echt eine total andere Welt....aber klingt alles sehr spannend!

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