Freitag, 20. August 2010

Die Insel der Götter

Es ist Wochenende, es ist Samstag früh, und wir finden uns mal wieder in einem Flieger wieder. Diesmal auf die legendäre indonesische Gewürzinsel Java, was ja auch gerüchteweise eine Programmiersprache sein soll. ;-) Wir landeten in der Provinzhauptstadt Yogyakarta die in vergangenen Zeiten die Hauptstadt Indonesiens war. Doch wir verschwendeten keine Zeit damit in die Stadt zu fahren, sondern nahmen gleich ein Taxi zur berühmten Tempelanlage Borobodur. Borobodur ist nach Angkor Wat die zweitgrößte buddhistische Tempelanlage der Welt! Und es ist wirklich riesig! Wie man vielleicht am größenvergleich von Mensch und Bauwerk erahnen kann. Die Anlage stammt ursprünglich aus dem 7 Jahrhundert und war lange Zeit von Urwald und vulkanische Asche begraben gewesen bis sie endlich wiederentdeckt wurde und in jahrelanger mühsamer Kleinarbeit wieder restauriert wurde. Die Anlage hat mehrere Ebenen, die komplett einmal ausserum laufen. Früher haben die Gläubirgen jede dieser Runden entlang der Ebenen zurückgelegt (mehrere Kilometer), wobei sie vor jeder der unzähligen Buddhastatuen ein Gebet gehalten haben. Bis man dann ganz oben war hatte man dann schon einige ehrfurcht vor Buddha gezeigt, ehe man sich erfuchtsvoll der beeindruckenden Aussicht über die Felder, Wälder und Berge Javas hingab. Nachdem wir die Anlage ausgiebig erkunden hatten, gingen wir das kleine Städtchen erkunden, welches sich um die Anlage erstreckt. Dort gingen wir in ein vermeintliches Lokal, in dem viele Einheimische zu Abend aßen, was ja für gewöhnlich dafür spricht, dass man dort was gutes zu Essen findet. Als wir dann Platz genommen hatten bekamen wir dann keine Karte, sondern gleich irgendwas zu essen vorgesetzt. Oje wo waren wir gelandet. Schien irgendeine Art von Ramadan essen zu sein und wir mitten drin... Alles sah irgenwie bissle seltsam aus und nur weniges appetitlich. Wir aßen dann pseudomäßig ein bisschen reis und ein paar Hühnchenschlegel, da wir nicht unhöflich sein wollten. Als wir dann zahlen wollten, schauten die nach was wir gegessen hatten und errechneten dann irgendwie einen Preis, der dann auch nicht allzu hoch war. Nach diesem etwas seltsamen aber interessanten Erlebnis ging's zurück in unser nahegelegenes Hostel. Dort handelten wir mit unserem Hosteldaddy eine Sonnenaufgangstour auf einen Hügel mit Mopeds und Blick auf den Tempel aus. Morgens um viere dann aufgestanden und zu viert auf zwei Mopeds verteilt. Ein Moped mit Guide und Prakti und ein Moped mit mir als Fahrer und einem Prakti. So zuckelten wir dann los durch die Dunkelheit, erst über die Landstraße, dann irgendwann abgebogen auf einen Feldweg immer den Berg hoch durch Dorfer und über Stock und Stein. Dann irgendwann die Mopeds abgestellt und die letzten paar hundert Meter bis zum Gipfel zu Fuß erklettert. Als dann die ersten Lichtstrahlen auftauchten waren wir etwas enttäuscht da überall Wolken waren und es ziemlich neblig war. Mit zunehmender Helligkeit ergab sich so eine faszinierende und fast surreale Aussicht auf die umligenden Hügel und Täler. Als dann die Sonne weiter stieg lichteten sich allmählich die Wolken und wir konnten in der Ferne einen riesigen Vulkan erkennen, aus deren Spitze Rauch empor stieg. Dieser Vulkan ist der aktivste von ganz Indonesien und einer der aktivsten der Welt. Als dann die Sonne hinter dem Vulkan stand gab dies wirklich ein tolles Bild, dass die Mühen des frühen Aufstehens wert machte. Und auch die tolle Aussicht auf die geniale Berg und Dschungel Welt Javas war einfach total genial. Sogar den Tempel konnte man in der Ferne erblicken, doch durch den anhaltenden Tiefnebel leider nur schemenhaft. Nachdem es komplett hell geworden war düsten wir zurück zum Hostel zum Frühstück und danach ging es mit einem Einheimischenbus in Richtung Yogyakarta. Dort suchten wir uns dann ein Hostel, aßen zu Mittag und fuhren mit einem anderen Bus gleich weiter zu einer anderen sehr bekannten Tempelgegend, nach Prambanan. Hier ist die Gegend der tausend Tempel. Darunter sind sowohl buddhistische als auch hinduistische Tempel. Der Grund für die Vielzahl der Tempel ist, dass sich die hinduistischen und buddhistischen Herrscher in diesem Gebiet immer abwechselten, je nachdem, wer gerade Erfolg auf dem Schlachtfeld hatte. Und jeder neue Herrscher versuchte dann immer die Tempel des vorhergegangenen Herrschers der anderen Religion zu übertrumpfen. Die größten und beeindruckendsten Tempel sind die hinduistischen Bauwerke, die über 40 Meter in die Höhe ragen. Aber auch die buddhistischen Tempel sind sehr groß und von wunderschöner Bauart. Leider wurden viele Gebäude bei einem Erdbeben 2006 zerstört oder beschädigt, weswegen vieles noch in Trümmern liegt oder gerade wieder restauriert wird. Am Abend gings dann wieder zurück Richtung Hostel, wo inzwischen auf den Gehwegen, zahlreiche Garküchen aufgemacht worden waren. Also setzten wird uns dazu auf die auf dem Boden ausgebreiteten Matten und genossen ein Abendessen à la Indonesia. Dann ging's auch wieder ins Bett, da wir am nächsten Tag wieder um vier aufstehen mussten (super Urlaub, jeden Tag um vier Uhr Morgens aufstehen ;-)), um unseren Flieger um sieben zu erwischen. Wieder in Singapur gelandet gings dann direkt zur Arbeit, super anstrengend, aber was solls, man ist ja jung und belastbar und will was erleben in der wenigen Freizeit... Alles in allem mal wieder ein echt genialer Trip, bei dem wir richtig in die längst vergangenen Kulturen Javas eintauchen konnten.


Ech riesig, die Tempelanlage von Borobodur!





Leider wurden nicht alle Teile des lange zeit verschütteten Tempels gefunden, weswegen so manche Buddha heute etwas kopflos wirkt.


Typisch für Borobodur sind die Glockenförmigen kleinen Schreine



In jeder dieser Glocken sitzt eine Buddhastatue, diese Glocke hat man einfach abgesägt, um den Buddha sehen zu können.


Geniale Aussicht von der Tempelspitze auf die tolle Landschaft Javas


Unser etwas kurioses und versehentliches Ramadan-Abendessen


Morgens um halb fünf Sonnenaufgang und man sieht, dass man nicht viel sieht.


Doch langsam verziehen sich die Wolken und die atemberaubende Berglandschaft Javas zeigt sich!


Echt genial, Sonnenaufgang hinter einem aktiven Vulkan!!!


Tolles Spiel aus Licht und Schatten...


Ländliches Indonesien: Das Getreide wird hier kurzerhand auf dem Geheweg getrocknet. Unten einige der Reisfelder der Insel



Kaum zu glauben, hier gibt es noch richtig viele Pferdetaxis, die von den Einheimischen benutzt werden und nicht nur für die Touris da sind!


Geniale Architektur, die hinduistischen Tempel von Prambanan!


Und wir haben mächtig Spaß!!!

Super feine Verzierungen an den Tempeln!


Nach dem Erdbeben 2006 sind die Restaurierungsarbeiten noch in vollem Gange...


Zu schade, dass ein großteil der Anlagen immer noch in Trümmern liegt


Im Tempelinneren befinden sich altgediente Götterbildnisse!


Super schön, aber leider stark beschädigt, einer der buddhistischen Tempel von Prambanan


Auch hier liegt mehr in Trümmern als steht :-(


Dennoch lässt sich die alte Pracht dieser Anlagen erahnen. Jedes dieser kleinen Gebäude war früher ein eigener kleiner Buddhatempel!

Wunderschön, Sonnenuntergang in Prambanan!

Super genial, indonesisches Garküchenessen im Schneidersitz auf dem Gehsteig!

10 Kommentare:

  1. echt beeindruckend... bin mal gespannt was angkor wat zubieten hat.
    sind auch nur noch 8 wochen dann sitz ich im flieger :-) ich weiß für euch(dani,tobi,stefan) nur noch 3 wochen!!

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  2. Wow, hört sich echt nach einem spannenden Ausflug an!! Schlaft ihr eigentlich auch mal? ;-)

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  3. Nee machen wir nicht, was meinst du warum ich auf den Bildern immer wie ne wandelnde Leiche aussehe? ;-)

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  4. Wahrhaft göttlich diese ganzen Trips :-) Bin schon ganz gespannt auf nen Einblick in diesen Teil der Welt in knapp 3 Wochen :-)

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  5. Kannste sein!!! Freu mich schon auf unsere gemeinsame Zeit hier!!!

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  6. na toll... und was ist mit mir :-(
    verdammt lang!!!

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  7. @franzi: we entertain you as usuall :-) especially the epic english teacher :D

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  8. Freu mich schon auf die Bali-Bilder! :-)

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