Donnerstag, 16. September 2010

Die Philippinen - zwischen Himmel und Hölle

Mittwoch auf Donnerstag nacht ging unser Flieger in Richtung Nordosten nach Manila, wo wir dann morgens um halb sechs landeten. Danach schnappten wir uns gleich ein Taxi zum nächsten Busbahnhof und von dort aus einen Bus in Richtung Süden nach Batangas, wo wir eine Fähre (naja also was die Filipinos zumindest darunter verstehen) zur Insel Mindoro bestiegen. So weit hatte alles super geklappt, immer gleich den nächsten Anschluss bekommen und kaum warten müssen, doch nachdem wir ca. ne Vietelstunde untewegs waren auf der Fähre wurde der Motor immer leiser und starb dann endgültig ab. Na super, also erstmal antriebslos dahingetrieben, während die Besatzung versuchte das Ding wieer flott zu bekommen. Nach anderthalb Stunden und einigen vergeblichen Startversuchen gaben die Jungs dann schließlich ihr Unterfangen auf und riefen nach Rettung. Es dauerte dann eine weitere Stunde bis eine weitere Fähre vorbeikam und uns ins Schlepptau und nach einer weiteren viertel Stunde kam eine zweitere Fähre hinzu, auf die wir dann schließlich umsteigen konnten und die uns dann auch ohne weitere Zwischenfälle nach Puerto Galera brachte, allerdings mit einer gehörigen Verspätung...
Hier lief noch alles super...



... doch dann mussten die Jungs erstmal versuchen den Motor zu reparieren...

 

...was dann doch nix half und das dämliche Boot musste abgeschleppt werden...

 
...wir konnten dann doch noch auf ein funktionierdendes Boot umsteigen, endlich!!!

In Puerto Galera angekommen entschädigte uns dann aber der schöne Strand und das türkisblaue Wasser!


Da wir durch unser kleine Fährmaleur einige Zeit verloren hatten lohnte es sich nicht mehr noch einen größeren Ausflug in Angriff zu nehmen und wir beschlossen einfach mal den Tag mit relaxen und schnorcheln am Strand zu verbringen.

Für den nächsten Tag hatten wir einen Ausflug arrangiert der uns ein wenig in das Hinterland Mindoros führte. Dazu kletterten wir in einen der legendären philippinischen Jepneys. Das sind zu Taxis umgebaute ehemalige amerikanische Militärfahrzeuge, die heute bunt angemalt und mit fetten Soundanlagen ausgerüstet über die vielen Inseln düsen.

echt kultig: die Jeepneys 

Unser erster Stop war am Tamaraw Wasserfall, der sich tosend dur!ch den Dschungel von Mindoro stürzt!


Echt ein toller Wasserfall...

Danach ging es weiter zu einem Ort namens Hidden Paradise, auf dem Weg dorthin mussten wir mehrere Wasserläufe durchqueren, wobei wir einige tolle Einsichten in das philippinische Landleben erhielten

Pause für die Ochsen, das nutzt man natürlich sofort aus!

Das Ziel ist eine Reihe kleinerer Wasserfälle, die zahlreiche natürliche Schwimmbecken in den Fels gegraben haben wo man toll Baden gehen und entspannen kann, außerdem kann man an den Felsen entlangklettern und sich von diesen in die Tiefe stürzen! Leider waren wir von dem tollen Ort so hingerissen, dass wir verpeilt haben Bilder davon zu schießen :-(, deswegen gibts nur Bilder vom BBQ dass für uns organisiert wurde...

Nach tollen Stunden im Paradies gings wieder die gleiche Route zurück:

Auf den Philippinen sind Ochsenkarren noch ein gängiges Verkehrsmittel

Reisfelder mit wunderschönen Hügellandschaft auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel einem Dorf von Ureinwohnern, die bis vor kurzem noch nackt und in Strohhütten lebten, aber nun durch ein Regierungsprogramm "zivilisiert" wurden...

Wir verteilen Süßigkeiten an die Kinder, die dort ansonsten in bitterster Armut aufwachsen :-(
In diesem Dorf sind übrigens über 75% der Bevölkerung Kinder!

Vom ursprünglichen Leben der Ureinwohner ist nicht mehr viel übrig geblieben bis auf einige Strohhütten...

Der einzige Weg zum Dorf ist eine wenig vertrauenerrengde Hängebrücke...
...so arm wie die Menschen auch sind, umso schöner sind die malerischen Landschaften auf den Philippinen

Am nächsten Morgen charterten wir ein Boot für den ganzen Tag und ließen uns zunächst zum sogenannten White Beach schippern.

Super Stimmung auf dem Bootle!!!

Unterwegs öffnen sich zwischen den Felsen winzige und komplett einsame kleine Buchten


Der White Beach macht seinem Namen alle Ehre! Hier ließen wir uns zunächst mal die Sonne auf den Pelz scheinen und genossen das kristallklare Wasser in vollen Zügen.

Im Anschluss ließen wir uns noch zu einem angesagten Schnorchelspot fahren wo wir ein tolles Korallenriff aus der Vogelperspektive erforschten und zahlreiche kleine Bunte Fische und sonstiges Meeresgetier beobachten konnten

Nach dem Schnorcheln ging auch schon die Sonne unter und bot wirklich ein herrliches Schauspiel...

...ohne Worte...

Käpt'n Morgan am Bug seines Piratenschiffes ;-)

Am Abend gingen wir noch ordentlich Party machen in einem Club mit den Leuten, die wir dort kennengelernt hatten, Kanadierin, Franzose Jordanier und natürlich jede Menge Filipinos:

Früh am Morgen machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Manila, da unser Flieger am Abend ging. Nach einer Fahrt diesmal ohne Motorschaden an Bus oder Boot ;-) zurück in den Norden gelangten wir schließlich in der mit geschätzten 14 Millionen Einwohnern wirkich unfassbar riesigen Hauptstadt der Philippinen an.

Im Rizal Park der grünen Lunge der Stadt!

In Manila gibt es wirklich unglaublich viele Menschen die am Existenzminimum leben und die überall in dern Straßen der Stadt dahinvegetieren, wirklich erschreckend. Man weiß vor lauter Armut gar nicht wo man hier anfangen sollte zu helfen...

...paradoxe Welt: im Fordergrund leben die Obdachlosen, dann ein Zaun und dahinter spielen die super versnobbten Reichen Golf im ehemaligen Festungsgraben der Spanischen Burg.


Erbe der Spanier, die Intramuros genannte Festung welche bereits im 16Jh. erbaut wurde


Die Jeepney sind wirklich überall anzutreffen...

Erbe der Spanier, zahlreiche katholische Kirchen säumen den Intramuros. Wahrhaft himmlisch die Architektur, während die Armut direkt um die Ecke wirklich die Hölle darstellt. Typisch Philippinen eben, zwischen Himmel und Hölle...

Sonntag, 5. September 2010

Einfach nur BALI...

Es ist Mittwoch Abend, die Arbeit ist erledigt und ich finde mich mal wieder am Changi Airport wieder, um in Richtung Bali zu starten. Dort landen wir spät nachts in Denpasar und nach einer kurzen Nacht machen wir uns auf um die Insel zu erkunden. Hierzu mieteten wir uns einen Fahrer pauschal für einen Tag, der uns überall hinfahren sollte, wo wir wollten. Unser erstes Ziel war Ubud, wo wir den Palast des örtlichen Königs besichtigten.

Im Palast des Königs der Region Ubud...

Anschließend ging es weiter Richtung Norden. Unterwegs machten wir einen kleinen Zwischenstop bei einer Familie, die allerlei Obst und Gemüse, sowie Kaffee und Kakao anbauen. Dort beobachteten wir die traditionelle Kaffee- und Kakaoherstellung und testeten die leckeren Gebräue selbstverständlich umgehend. 

Eine Junge Ananaspflanze

Allerlei Kaffeesorten, im Hintergrund Ingwer und andere Gewürze

Da hängt lecker Schokolade, äh ich mein Kakao am Baum!

Unser nächster Stop waren die Reisterassen von Jatiluwih, die ein Weltkulturerbe der UNESCO datstellen und sich über mehrere hundert Höhenmeter an den Hängen empor erstrecken. Ein tolles grünes Meer aus Reis, Palmen, plätscherndem Wasser und fleißigen balinesischen Reisbauern.
Nichts als grün, die Reisterassen Balis

Ganz schön viel Arbeit erfordert der Reisanbau: Felder anlegen, bewässern, Schößlinge setzen, pflegen, bewässern, ernten, dreschen und so weiter...




Reisbauer Patrick

Danach düsten wir weiter über die schlechten und kurvenreichen Strecken in Richtung von Balis Nordküste. Das Vorankommen auf den Straßen der Insel ist wirklich extrem beschwerlich und zeitraubend und man glaubt gar nicht wie lange man für ein paar Kilometerchen brauchen kann. Irgendwann erreichten wir aber dann doch noch unseren Zielort für diesen Tag, Lovina. Dort ließen wir es uns in einem Lokal an der Strandpromenade gutgehen ehe wir uns die nötige Ruhe für den nächsten Tag gönnten.

Gute Stimmung an der Strandpromenade!

Zähl die Fledermäuse ;-) Die kleinen Vampire gibt es hier wirklich in Scharen!

Am nächsten Tag heuerten wir uns wieder einen Fahrer an und rumpelten zunächst zum Wasserfall von Munduk, der mitten im Dschungel 35 m in die tiefe stürzt.
Total genial der Wasserfall von Munduk!

Nach dem Wasserfall ging es über winkelige Bergstaßen durch die atemberaubende Landschaft Balis, vorbei an Bergseen, Dschungel Reisfeldern, Obstplantagen und Affenhorden zum malerischen Bratan See, wo sich auf einer kleinen Insel mitten im See der berühmte Pura Ulun Danu Tempel befindet.

Unterwegs: toller Panoramablich auf einen der malerischen Bergseen

Ein tolles Beispiel klassisch indonesischer Tempelarchitektur, der Pura Ulun Duna Tempel.

Nachdem wir uns ausgiebig am Anblick des tollen Tempels und der umliegenden Gärten sattgesehen hatten, steuerte uns unser Fahrer in Richtung Osten zum Batur See, an dessen Küste sich der gleichnamige Batur Vulkan erhebt. Den wir am nächsten Morgen zu besteigen gedachten.

Auf dem Weg zu Batur See konnten wir bereits einen Blick auf den Batur Vulkan erhaschen. Auf diesem Bild ist das der im Vordergrund, im Hintergrund ist der Agung zu sehen, der höchste Berg Balis.

Der Batur ist über 1500 m hoch und schlummert nur vor sich hin, d.h. er ist weiterhin aktiv. Zuletzt brach er im Jahre 2000 aus und hinterließ ein riesiges Lavafeld zu seinen Füßen. Die Aktivität zeigt sich an dem Rauch der stetig aus dem Krater emporsteigt und der enormen Hitze die sich an zahlreichen Stellen am Vulkan an der Oberfläche finden lässt. Außerdem gibt es zahlreiche heiße Quellen die sich von dort ihren Weg zum See suchen. Nach einer ganz kurzen Nacht standen wir um halb vier morgen auf, da wir zum Sonnenaufgang am Gipfel des Vulkans sein wollten. Hierzu muss man sich einen der lokalen Führer anheuern, die das Monopol auf Bergtouren besitzen und mit denen wir uns am Vorabend ordentlich um einen halbwegs guten Preis gestritten hatten. Der Aufstieg zum Gipfel dauert nicht ganz 2 Stunden, so dass wir kurz vor Sonnenaufgang erschöpft vom anstrengenden Aufstieg oben ankamen, wo es übrigens richtig kalt ist. Also stärkten wir uns erstmal mit heißem Tee und erwarteten den Sonnenaufgang. Währenddessen bereitete unser Führer ein Frühstuck aus gekochten Eiern und Bananen in einer heißen Vulkanspalte vor. Und dann ging die Sonne auf...

Lecker Frühstück kochen in einer heißen Vulkanspalte!

Die ersten Sonnenstrahlen werfen ein tolles Interferenzmuster auf den dunkelblauen Horizont!

Im Vordergrund sieht man den Agung Vulkan zu dessen Füßen sich der Batur See erstreckt. Ganz im Hintergrund sind die höchsten Berge der Nachbarinsel Lombok zu erkennen.

Da lacht nicht nur die Sonne!

Nachdem es richtig hell geworden war ging unsere Wanderung weiter einmal um den Krater der Vulkans. Der Weg dort is echt verdammt schmal, die meiste Zeit gerade breit genug um den Fuß draufsetzen zu können. Und links und rechts geht es fast senkrecht nach unten! Echt angsteinflößend, aber auch mega genial!!! Danach wanderten wir den andern Hang hinab, vorbei an den Kratern die zuletzt aktiv gewesen waren, bis hinunter zurück zum See!

Die "Gefährten"
Blick auf den riesigen Krater des Batur



Stetig steigt Rauch aus verschiedenen Öffnungen am Batur empor!


Hier lässt sich in etwa erahnen wie schmal der Weg war und wie steil es nach unten ging!

Der Blick nach unten zeigt verschieden alte Lavafelder. Dunkel der Ausbruch von 2000, in hellem Braun der Ausbruch von 1926. Man kann also genau erkennen wie weit die Lava 2000 kam...

Blick von unten auf den Gipfel des Batur

Am Batursee: Das Bergpanorama kann sich wirklich mit jedem anderen messen!

Nachdem wir also wieder zurück am Hostel waren schnappten wir uns wieder einen Fahrer und düsten wieder zurück in Richtung Süden. Unterwegs machten wir einen Stop beim Besakih, dem sogenannten Muttertempel. Der Name rührt daher, dass dies der älteste Hinduistische Tempel auf Bali ist und er Vorbild für alle anderen Tempel der Insel ist.

Steile Stufen führen zum Eingang des Geländes, welches insgesamt aus ca. 50 Tempels besteht.

Tolle Aussicht über die Tempel und die Landschaft Balis

kunstfertige Verzierungen am Muttertempel...

Nachdem Tempel gings weiter ganz in den Süden nach Kuta, was sowas wie El Arenal auf australisch ist. Dort kamen wir am späten Nachmittag an und waren uns sofort einig, das ist wirklich wie Ballermann. Saufen, Feiern, am Strand liegen und Surfen sind hier die beliebtesten Beschäftigungen. Also weniger das was wir kulturinteressierte Reisende suchten, aber für eine Nacht und ein bisschen am Strand chillen allemal okay. Denn am nächsten Abend flogen wir vom nahegelegenen Denpasar ja schon wieder "nach Hause" nach Singapur.

Surfers Paradise!

Kuta Beach...

Bali ist ein echtes Surfparadies! Konstante Wellen in jeder größe, da ist für alle was dabei, hier in Kuta treiben sich aber eher die Anfänger rum...

Beach Boys auf Bali